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Meine Eltern


Was wäre meine Homepage ohne die Menschen, denen ich letztlich alles zu verdanken habe ? Ohne sie wäre ich nicht geboren worden, ohne sie hätte ich diese Seite nicht machen können und ohne sie wäre mein Leben ärmer gewesen. Ich habe das Glück, daß meine Eltern beide noch leben und sich immer noch lieben und mir auch heute noch zur Seite stehen wie am ersten Tag. Mein Vater wurde am 21.07.1927 geboren, meine Mutter am 02.11.1931. Im März 1949 heirateten die beiden Turteltäubchen. Mein Bruder erblickte das Licht der Welt am 03.06.1960, ich gesellte mich am 14.05.1961 dazu. Mein Vater ging als Gewerkschaftssekretär der IG Bergbau in den Ruhestand, meine Mutter kümmerte sich um die Aufzucht der Brut. ;-)


Aber all diese Daten sind für mich eigentlich weniger relevant. Wichtig sind nur die Menschen, die hinter diesen Daten stehen. Es gibt sicherlich nicht wenige, die ihre Eltern als die besten Eltern der Welt bezeichnen - ich gehöre auch dazu. Klar, auch meine Eltern mußten Lehrgeld bezahlen, Kindererziehung ist die schwierigste aller vorstellbaren Aufgaben. So viel Enthusiasmus und gute Absichten werden von der Realität allzu oft gekillt. Aber eines haben meine Eltern nie gemacht: Sie haben weder mich noch meinen Bruder jemals fallen lassen, egal welche Scheiße wir auch gebaut haben. Mein Vater war beruflich eine Zeitlang sehr viel unterwegs, auch im Ausland. Die für uns Kinder omnipotente Figur war also meine Mutter.


Aber auch mein Vater ließ es sich trotz seiner enormen beruflichen Verpflichtungen nicht nehmen, unser Heranwachsen liebevoll zu begleiten. Die beiden waren sehr clever, fundamentale Entscheidungen wurden grundsätzlich von beiden getroffen und es gab keine Situation, in denen mein Vater meiner Mutter in den Rücken gefallen wäre - oder umgekehrt. So waren die Erziehungsgrundsätze für meinen Bruder und mich jederzeit transparent. Wann immer es galt, mir oder meinem Bruder zur Seite zu stehen, die von uns fabrizierte Scheiße zu korrigieren - meine Eltern waren zur Stelle. Sie gehören zu der Sorte Menschen, die scheinbar ihre eigenen Bedürfnisse hinter die ihrer Kinder zurückstellen.


Meine Güte, für die Kinder wurde das Geld mit vollen Händen rausgeworfen, aber wenn meine Mutter für sich mal einkaufen ging, dann wurde grundsätzlich nach dem Preis geschaut und lieber zurückgesteckt. Selbst heute noch können sie sich einfach nichts gönnen. Ich rede mir den Mund fusselig, daß sie wenigstens jetzt nicht mehr auf den Pfennig schauen, aber umsonst.. Aber ihre Hilfe bezog sich nicht nur auf die finanziellen Unterstützungen. Wann immer mein Bruder oder ich Kummer hatten, waren sie mit Rat, Tat und Trost zur Stelle. Gab es irgendein Problem zu lösen, meine Eltern hängten sich rein bis zur Selbstaufgabe.Nun kommen meine Eltern langsam in die Jahre und es stellen sich die üblichen Alterskrankheiten ein. Meine Mutter mußte vor Jahren am Herzen operiert werden, bekam einen Bypass gelegt und mein Vater ist Diabetiker. Aber trotzdem geht es ihnen hervorragend und ich habe Grund zur Annahme, daß ich auch die nächsten 30 Jahre noch unter dem Schutz ihrer elterlichen Liebe leben kann. Was ich besonders schön finde, ist die Tatsache, daß sich meine Eltern immer noch durch kleine Gesten zeigen, daß sie sich lieben. Sie gehen händchenhaltend durch die Stadt und zärtliche Gesten und Küsse sind normal. Nach 53 Jahren Ehe sicher keine Normalität.



Ich habe mich oft gefragt, warum ich so eine Panik davor hatte, eigene Kinder groß zu ziehen. Manchmal denke ich, daß es daran liegt, daß ich meine Eltern und deren Hingabe als Maßstab nehme und genau weiß, diesem Anspruch nie gerecht werden zu können. Nein, ich könnte nicht annähernd so selbstlos und liebevoll mein eigenes Leben dem meiner Kinder unterordnen.Liebe Mutter, lieber Vater, ich danke Euch für all die Liebe, mit der Ihr mein Leben begleitet habt und es immer noch tut. Auch wenn wir uns nicht mehr so häufig sehen, so trage ich Euer Bild immer in meinem Herzen. Ich danke Euch dafür, Euer Sohn sein zu dürfen. In diesem Punkt habe ich in meinem Leben wirklich Glück gehabt. Ich liebe Euch !!!!


Es folgt nun ein Gedicht, das ich meinem Vater
zum 55. Geburtstag geschrieben habe. Die Worte,
die ich damals gewählt habe, entsprechen auch fast
3 Jahrzehnte später noch meinem Denken.

Gedanken zum 55.ten Geburtstag


 Wie oft haben wir gestritten,
 Weil ich and´rer Meinung war.
 Darunter habe ich gelitten,
 War Deine Absicht mir doch klar.

 Du meinst es gut – hab´ ich erfahren,
 Grad´ darum denke doch daran,
 Daß ein Mensch von 20 Jahren
 Für sich selbst entscheiden kann.

 Uns beide treibt das gleiche Ziel:
 Mich einmal sorgenfrei zu sehen.
 Doch nicht in Deines Wassers Kiel,
 Diesen Weg kann ich nicht gehen.

 Ja, vieles hab´ ich falsch gemacht.
 Das muß ich leider sagen.
 Und häufig träum ich in der Nacht
 Von glücklicheren Tagen.

 Vielleicht wär es ganz anders gekommen,
 Wenn manche Bekanntschaft ich nicht gemacht.
 Vielleicht hätt´ ich die Karriereleiter erklommen,
 Dem Ziel hätt´s mich nicht näher gebracht.


Zu groß waren die Ängste, die mich lähmten.
Gerade Du solltest mich verstehen.
Auch Du musstest gegen Ängste kämpfen
Und konntest ihnen nicht entgehen.

Ich weiß, das alles sagt sich leicht,
Wie die Worte eines Paters.
Daß Deine Geduld der Sorge weicht,
Ist verständlich aus der Sicht des Vaters.

Trotz allem hast Du Dich vor mich gestellt,
Das beschämt mich in hohem Maße.
Hätte mein Sohn meine Hoffnungen derart geprellt,
Setzte ich ihn wohl auf die Straße.

Das zeigt mir klar, wie sehr Du mich liebst.
Und fällt ein Kind mir mal zu:
Das Beispiel für Vaterliebe Du mir gibst.
Darin will ich werden wie Du.

Verstehe, dass ich nicht alles bereue,
Was ich getan, fernab aller Schranken.
Doch ich möchte Dir für Deine Treue
Auf diesem Wege ganz herzlich danken.



Es folgt eine lose Folge von Bildern meiner Eltern. Angefangen mit dem Hochzeitsfoto bis hin zu den aktuellsten Bildern. Meine Güte, meine Mutter war wirklich eine schöne Frau - und mein Vater war auch nicht zu verachten, hihi.

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