Silent Yell

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Meine Lyrik


Gephyle

Einsam, müde und verlassen
Der Wille fort, das Ziel ist fern
Irr´ ich ruhlos durch die Strassen
Verweilen würde ich sehr gern.

Leider seh´ ich keine Bank
Die zum Rasten mich ermuntert
Vom vielen Laufen schon ganz krank
Von der Leere sehr verwundert.

Wo bleiben denn die lieben Menschen
Die nicht nur sich im Auge haben
Die allen ihre Freude wünschen
Und sich am Glück der And´ren laben.

Schon lange hab´ ich sie gesucht
Werd´  ich sie jemals finden
Längst bin ich nur noch auf der Flucht
Vor Euren Ursachen und Gründen.

Mit dem Kopf die Zukunft lenken
Wie oft hab ich das gehört
Wir sollten besser Liebe schenken
Denn unser Verhältnis ist gestört.

Selbstlos ist hier keiner mehr
Uns geht es nur um den Gewinn
Doch Reichtum bietet kein Gewähr
Vor dem seelischen Ruin.

Ich selber bin schon angesteckt
Von diesem argen schlimmen Keim
Damit er bald in mir verreckt
Schreib´ ich heute diesen Reim.



Abschiedsglocken

Was hat es zu bedeuten,
Wenn die Vergangenheit die Zukunft einholt
Wenn die ausgebrannte Trauer wieder kohlt
Hörst Du die Glocken läuten?

Was hat es zu bedeuten,
Wenn die Freude dem Schmerz sich ergibt
Wenn man den erwachenden Morgen nicht mehr liebt
Hörst Du die Glocken läuten?

Was hat es zu bedeuten,
Wenn die Sehnsucht Wellen schlägt
Wenn die Hoffnung Dich nicht mehr trägt
Hörst Du die Glocken läuten?

Was hat es zu bedeuten,
Wenn selbst das Neue Alt Dir scheint
Wenn Dein Traum wird Dein größter Feind
Hörst Du die Glocken läuten?

Was hat es zu bedeuten,
Wenn Du heute weißt, was morgen ist
Wenn die Zukunftsangst Dich langsam frisst
Hörst Du die Glocken läuten?

Was hat es zu bedeuten,
Wenn Du das Glücksgefühl nicht mehr hältst
Wenn Du immer häufiger der Resignation verfällst
Hörst Du die Glocken läuten?

Was hat es zu bedeuten,
Wenn Du Dich mit Selbstmordgedanken trägst
Wenn das Leben Dir nichts mehr zählt
Dann hörst Du die Glocken läuten.


Enttäuschung

Ein Baum mit zwei Zweigen
Hoffnung genannt
Wird zur Seite sich neigen
Wenn die Liebe man fand.

Zwei Triebe besitzt er
Enttäuschung und Freud´
Doch in dieser Welt hier
Obsiegt meist das Leid.

Oft gibt´s nur die Liebe
Dein Glück scheint famos
Von ihr und den Trieben
Kommst Du nicht mehr los.

Du schwebst auf der Wolkenbank
Die Welt ist weit weg
Doch hüt´ Dich vor Überschwang
Schnell liegst Du im Dreck.

Denn schwindet die Hoffnung
Die Liebe besteht
Dann bleibt nur Verzweiflung
In der Du vergehst.

Und ist eine Frau Dir heilig
Dann gibt´s für Dich kein Zurück
Drum hab´s mit der Liebe nicht eilig
Sie schenkt Dir nur kurzes Glück.



Das Lachen erstirbt noch nicht auf den Lippen

Das Lachen erstirbt noch nicht auf den Lippen
Denn wieder umgehst Du die tödlichen Klippen.

Nur von fern vernimmst Du, wenn das gelingt
Die Ängste, die das Leben dir bringt.

Ganz plötzlich wieder fühlst Du Dich frei
Das Gestern, das Morgen ist einerlei.

Ganz plötzlich zählt nur das Heute
Der Gegenwart Lust wird Deine Beute.

Wir lang schon hast Du das vermisst
Das Gefühl, dass Du glücklich bist.

Es zieht Dich ganz in seinen Bann
Und lehrt Dich, wie man träumen kann.

Träumen von weiteren glücklichen Tagen
Ohne nach Wenn und nach Aber zu fragen.

Das ist der Punkt, an dem Du erkennst
Dass es kein Traum ist, dem Du nachrennst.

Nein, es kann Wirklichkeit sein
Sich an seinem Leben zu freun.



Ohnmacht

Am Anfang über grüne Wiesen springen
Den Tag mit heiterem Herzen beginnen.

Genießen, wo es viel zu genießen gibt
Zufrieden sein, weil man das Leben liebt.

Die Sonne scheint, nicht nur für mich
Die Sonne lacht, allein durch Dich.

Das ist gut, ist das nicht gut?
Das macht Mut, macht das nicht Mut?

Doch über diesen eitlen Sonnenschein
Bricht ein böses Unwetter herein.

Ja, erst sind es nur ein paar Tropfen
Drohend; bereit, die Quelle des Glücks zu verstopfen.

Du nimmst sie wahr und Du hast Angst
Sie fallen so langsam, dass Du zusehen kannst.

Zusehen, wie die Farben dunkler werden
Und alles rosarote schwarz Dir färben.

Die Tropfen wachsen, werden groß
Gleich gibt es Sturm, gleich geht es los.

Gewaltige Massen gehen nun nieder
Lähmen nicht nur Dir, auch ihr die Glieder.

Du kannst schwimmen, doch was bringts
Du siehst zu, wie sie ertrinkt.

Du hast versucht, sie festzuhalten
Doch sie ergab sich den Gewalten.

Jetzt fragst Du Dich, wer sie Dir nahm
Sie selbst, oder doch der Regen, der kam.

Das ist nicht gut
Das nimmt den Mut.



Verdunkelung

Wenn ich wie immer alleine hier sitze
Und wegen meiner Zukunft fürchterlich schwitze.

Wenn ich immer nur trübe Gedanke habe
Und mich zwischendurch nur am Rauschgift labe.

Wenn das Leben mir nicht mehr lebenswert scheint
Und ich ein Mensch bin, der oft weint.

Wenn die Wände ringsum mich fast erdrücken
Und jede Hoffnung im Keim ersticken.

Wenn der Gedanke an morgen mich mit Angst erfüllt
Und mir zum Leben die Perspektive fehlt.

Wenn eine Mauer aus Lügen mich umgibt
Und nur ich der bin, der mich liebt.

Wenn keine zärtliche Hand mich mehr streichelt
Und jeder an meiner Ehrlichkeit zweifelt.

Wenn ich ständig nur Trübsal verbreite
Und mich selbst mit denen, die ich liebe, streite.

Wenn die Freunde immer weniger werden
Und in mir langsam Träume sterben.

Wenn mein Leid nicht nur mich belastet
Und mich sämtliche Freunde kostet.

Wenn das Morgen leer wie das Heute ist
Und man über das Grübeln zu leben vergisst.

Wenn mein Haß auf das Leben immer größer wird
Und mich beim Gedanken ans Geldverdienen friert.

Wenn man mehr und mehr Kompromisse schließt
Und auf Befehl selbst auf Menschen schießt.

Wenn mir das Denken langsam schwerer fällt
Und der Stumpfsinn reiche Beute hält.

Wenn schließlich der Widerstand ins Wanken gerät
Und man seine Überzeugungen verrät.

Dann ist der Abschied nicht mehr weit –
Von nun an bis in Ewigkeit.

Aber wenn noch ein Funken Hoffnung besteht,
dass alles sich doch zum Guten dreht,
dass mein Traum noch nicht untergeht,
dass jemand mir zur Seite steht –
dann sprech ich ein Gebet –
dann tu ich´s nicht.



Aufeinander zu

Ich habe mich hier hingesetzt,
um Dir etwas zu schreiben.
Doch hab ich mir zum Ziel gesetzt,
bei allem ehrlich zu bleiben.

Ich könnte viele Worte machen -
den Ehrgeiz mir zu stillen.
Ein Wortinferno Dir entfachen -
nur um der Worte willen.

Doch daran, Liebling, glaube mir,
bin ich nicht interessiert.
Es ist so, daß - ich schwör es Dir -
mein Herz die Feder führt.

Vor mehr als einem halben Jahr
lagst Du in meinen Armen.
Daß dies der Liebe Anfang war,
konn´st Du, konnt ich nicht ahnen.

Erst warst Du nur der Vielen eine,
auf die ich zugegangen bin.
Du hattest nicht die schönsten Beine
und warst nicht Schönheitskönigin.

An Liebe hab´ ich nicht gedacht,
es war wohl mehr ´ne Liebelei.
Hab´ ich Dir da was vorgemacht?
Nun gut, egal, das ist vorbei.

Schon Wochen später spürte ich,
daß mein Gefühl sich mehrte.
Ich glaub, schon da befand ich mich
auf uns´rer Liebe Fährte.

Wenn ich jetzt oftmals an Dich denk,
nach diesem halben Jahre -
kommt es mir vor wie ein Geschenk,
daß ich Dich immer noch habe.

Nun sehe ich mit ander´n Augen,
was vorher ich nicht registriert.
Als Schönheitskönigin würdest Du taugen
und würdest sicher auch gekürt.

Die Liebe zu Dir hat mich geblendet;
doch nehme ich das gerne hin.
Auch daß mein Vers für Dich hier endet -
es ist alles gesagt, mehr hätt´ keinen Sinn


Gedanken zum 55.-ten

Wie oft haben wir gestritten,
Weil ich and´rer Meinung war.
Darunter habe ich gelitten,
War Deine Absicht mir doch klar.

Du meinst es gut – hab´ ich erfahren,
Grad´ darum denke doch daran,
Daß ein Mensch von 20 Jahren
Für sich selbst entscheiden kann.

Uns beide treibt das gleiche Ziel:
Mich einmal sorgenfrei zu sehen.
Doch nicht in Deines Wassers Kiel,
Diesen Weg kann ich nicht gehen.

Ja, vieles hab´ ich falsch gemacht.
Das muß ich leider sagen.
Und häufig träum ich in der Nacht
Von glücklicheren Tagen.

Vielleicht wär es ganz anders gekommen,
Wenn manche Bekanntschaft ich nicht gemacht.
Vielleicht hätt´ ich die Karriereleiter erklommen,
Dem Ziel hätt´s mich nicht näher gebracht.

Zu groß waren die Ängste, die mich lähmten.
Gerade Du solltest mich verstehen.
Auch Du musstest gegen Ängste kämpfen
Und konntest ihnen nicht entgehen.

Ich weiß, das alles sagt sich leicht,
Wie die Worte eines Paters.
Daß Deine Geduld der Sorge weicht,
Ist verständlich aus der Sicht des Vaters.

Trotz allem hast Du Dich vor mich gestellt,
Das beschämt mich in hohem Maße.
Hätte mein Sohn meine Hoffnungen derart geprellt,
Setzte ich ihn wohl auf die Straße.

Das zeigt mir klar, wie sehr Du mich liebst.
Und fällt ein Kind mir mal zu:
Das Beispiel für Vaterliebe Du mir gibst.
Darin will ich werden wie Du.

Verstehe, dass ich nicht alles bereue,
Was ich getan, fernab aller Schranken.
Doch ich möchte Dir für Deine Treue
Auf diesem Wege ganz herzlich danken.

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